Kap Verde Wandern & Trekking Santiago - Cabo Verde Fortissimo
Beeindruckende Gebirgszüge, bizarre, grünbemoste Felsnadeln, eine mit Vulkankegeln bestückte Hochebene, tiefe Erosionsschluchten, fruchtbare Täler, Bananen- und Kokospalmenplantagen, Oasen, aride zerklüftete Steilküste, ausgedehnte Bergwälder, feine Sandstrände und die Hauptstadt Praia das politische und wirtschaftliche Zentrum von Kapverde mit dem alten im Kolonialstil erbauten Stadtkern...
Auf der bevölkerungsreichsten Insel des Archipels erleben Sie historische Vergangenheit und das afrikanischste Ambiente der Inselgruppe.
I. Tourengebiet Pico de Antonia
Pico de Antonia - Rundwanderung am Fuss des Berges
Dauer: 3 Std. Länge: 8km Höhen: +520m, -480m
Charakter: Mässig anstrengender, meist einfach zu gehender Rundweg über breite, teils gepflasterte Pfade und Wege.
Einem Kraterrand gleich bildet das riesige Halbrund zwischen Pico João Têves und Pico de Antonia die Kulisse für diese Rundwanderung durch die fruchtbarsten Täler im Zentrum Santiagos. Bereits 700 m unterhalb des Höhengipfels, am Talschluss der steil aufragenden Ostwand des Pico bieten sich herrliche Ausblicke auf den Süden Santiagos bis hinunter zum Meer. Felder und Obstbäume säumen den Weg hinunter zum freundlichen Weiler Pico Antonio im gleichnamigen Tal. Am Marktplatz von Orgaos gelangen Sie wieder an die Hauptstrasse.
Wir waren hier mit dem Auto unterwegs. Am Ende des befahrbaren Weges unterhalb des Dorfes steht eine grosse Schnapsbrennerei. Weitaus mehr aber noch hat uns der riesige Baum mit seinen Lianen beeindruckt. Mächtig ragt die Ostwand des Pico vor uns auf. Das kleine Dorf liegt ruhig und beschaulich in der Abendsonne.
Als wir wieder zum Auto zurückkehren taucht plötzlich ein Mädchen vor uns auf. Als wir auf die Nachfrage nach Bonbons, Kugelschreiber, Geld bedauernd ablehnen, fragt sie, ob sie mitfahren kann. Das ist natürlich kein Problem, wir nehmen sie mit.
Unterwegs begegnen wir einer Gruppe Frauen und Männer wohl auf dem Weg vom Feld nach Hause. Die Kleine strahlt, während die anderen zwischen Schimpfen und Lachen schwanken. Sie macht anscheinend öfters eine Reise, wenn es sich gerade anbietet. Da sie nun schon mal im Auto sitzt, bekommt sie gleich einen "Auftrag". Eine Handsense soll weiter unten bei irgendwelchen Verwandten abgeliefert werden. Marinha ist 11 Jahre alt, hat noch 5 Geschwister und geht zur Schule. Sie ist ganz stolz, dass sie auch ein ganz kleines bisschen englisch kann. Sie fährt zu einer Tante zu Besuch. Irgendwann geht sie dann zu Fuss zurück, falls sich kein anderes Gefährt findet. An der Hauptstrasse lässt sie sich absetzen und winkt uns hinterher.
Das ist es, was die Inseln so einmalig macht, die verschiedensten Begegnungen mit Menschen jedes Alters.
Die detailliert beschriebenen Routen fanden Sie im vollständig vergriffenen Führer von Joe Geberth. Wir wünschen, dass diese Kurzbeschreibungen vielleicht die Lust am Wandern auf Cabo Verde wecken.
Diese und andere Wandertouren können Sie auch buchen Wandern & Trekking.
Auch mit englischsprachigem Wanderführer
Monte Txota - Durch Eukalyptuswald zum Aussichtsbalkon Santiagos
Dauer: 4 Std. 45 Länge: 15 km Höhen: + 700m, - 700m
Dazu finden Sie im Führer noch eine Variante mit 19 km Länge über den Zypressenpass
Charakter: Durchaus anstrengende, aber leichte, stellenweise mässig schwierige Tour (kurze Querungen von Steilhängen) über Forstwege und autofreie Pflasterstrassen.
Wer es eilig hat, kann mit dem Auto von São Domingos über Rui Vaiz hinauffahren. Den Wanderern jedoch bietet der Aufstieg zu den Radarschirmen des Monte Tschopa mehr als nur eine hervorragende Aussicht. Nach einem eher gemütlichen Anstieg durch lichten Eukalyptuswald schrumpft der bequeme Weg zum schmalen attraktiven Pfad, der sich auf abenteuerlichem Kurs mit einigen Spannungsmomenten zum "Kraterrand" hinauf schwingt. Eine breite praktisch autofreie Pflasterstrasse entbindet ihre Augen dann von der Notwendigkeit, auf jeden Schritt zu achten, so dass Sie aufmerksam nach Eisvögeln und Meerkatzen Ausschau halten können
Die detailliert beschriebenen Routen fanden Sie im vollständig vergriffenen Führer von Joe Geberth. Wir wünschen, dass diese Kurzbeschreibungen vielleicht die Lust am Wandern auf Cabo Verde wecken.
Pico de Antonia - Gipfeltour zum höchsten Berg Santiagos
Dauer: 7 Std. 30 Länge 16 km Höhen: + 1200m, - 1200m
Charakter: Lange und anstrengende Bergtour mit sehr unterschiedlichen Etappen. Zum Gipfel selber nur bei gutem Wetter starten. Von einer Gratwanderung vom Nebengipfel zum Hauptgipfel ist inzwischen unbedingt abzuraten. Bis unterhalb des Gipfels problemlos bis mässig schwierig
Zur Gipfeltour gibt es eine Variante: Motorisiert zum Monte Txot
Über die besonderen Freuden des Bergwanderns hinaus erwartet Sie auf dieser Gipfeltour auch und vor allem eine sportliche Herausforderung: Wer nicht im Gebirge biwakieren möchte, darf sich auf 1200 Höhenmeter, grandiose Ausblicke und ein einmaliges Gipfelpanorama freuen, - wenn nicht der Dunst oder die vormittags doch recht häufig aufziehenden Passatwolken die Sicht beeinträchtigen. Um so dramatischer der Blick in die Tiefe, wenn jähe Turbulenzen die dünnen Wolkenschleier zerreissen.
Die detailliert beschriebenen Routen fanden Sie im vollständig vergriffenen Führer von Joe Geberth. Wir wünschen, dass diese Kurzbeschreibungen vielleicht die Lust am Wandern auf Cabo Verde wecken.
GPS-Daten und Bilder
Daten und Bilder zu dieser Tour siehe auch Anspruchsvolle Gipfeltour zum Pico Antonia, höchsten Gipfel aus der Insel Santiago
II. Zwischen den Tourengebieten
Poilon - Annäherung an einen Riesen
Dauer: 1 Std. 30 Länge: 4 km Höhen: +210m, -210m
Charakter: leichte Rundwanderung über z.T. steinige Pfade und Wege, Pflasterstrasse, Orientierung einfach
Aussteigen - Fotografieren - Weiterfahren? Wer sich diesem Baumriesen zu Fuss nähert, ihn im Kontext von Landschaft und Lebensart der Einheimischen entdeckt und begreift, wird mehr nach Hause nehmen, als nur ein Foto.
Wir haben die Wanderung zum Poilon mit dem Besuch des Mittwochmarkts in Assomada verbunden. Das Markttreiben und der Trubel verleihen dem sonst trägen Städtchen im Innern Santiagos an Markttagen (Mittwoch und Samstag) ein besonderes Flair. Ich war ja schon vom Sucupira beeindruckt, aber das Leben hier stellt alles in den Schatten. Der Andrang von Käufern und Verkäufern ist enorm. Mehr als Worte sollen hier die Bilder für sich sprechen.
Nach dem Einkauf (natürlich Ziegenkäse, Brot, Tomaten und Bananen) sind wir zum Poilon aufgebrochen.
Schon von Weitem ist er sichtbar, der riesige Baum, der da fest verwurzelt im Tal steht. Vorbei am Waschplatz, dem Kommunikationszentrum überhaupt gelangen wir zum Poilon. Ruhe, Kraft und Würde strahlt er aus. Seine Äste sind breit ausgestreckt nach allen Seiten mit unendlich vielen grünen Blättern. Mächtige Wurzeln halten ihn tief verankert in der Erde, er steht ganz fest, unbeugsam. Seine Rinde ist warm, rissig, braun, seine Blätter rascheln im Wind, fast ist es so, als ob sie mit dem Wind singen. Die Krone des Baumes ist wie ein riesiges Gewölbe über uns, ein wenig blau schimmert durch die Äste, Eisvögel machen mit lautem Geschrei auf sich aufmerksam. Bunt schillernd schwingen sie sich durch die Äste. Fast wirkt er wie ein riesiger Zauberbaum, voller Wünsche, Gedanken und Erinnerungen an vergangene Zeiten. Was er wohl alles erlebt hat in den Jahren der Kolonialherrschaft. Haben sich entflohene Sklaven von ihm Mut und Kraft geholt? Spendet er Trost und Hoffnung auf ein besseres Leben? Gibt er Vertrauen, dass es immer weiter geht und immer wieder trotz Trockenheit zum Leben reicht? Wer weiss, die Antwort kann vielleicht auch nur der verstehen, der hier heimisch ist.
Für die Schulkindern, die uns bald umringen, war allerdings interessanter rauszufinden, ob wir nicht doch vielleicht in irgendwelchen Untiefen des Rucksackes Bonbons versteckt hätten. Als klar war, dass da nichts zu holen ist, bleiben sie noch kurze Zeit, Namen und Alter werden ausgetauscht, eine kleine Unterhaltung über die Schule geführt und dann sind wir wieder allein mit dem Baum.
Nach dem Picknick gehen wir wieder zurück zum Auto und fahren weiter.
Die detailliert beschriebenen Routen fanden Sie im vollständig vergriffenen Führer von Joe Geberth. Wir wünschen, dass diese Kurzbeschreibungen vielleicht die Lust am Wandern auf Cabo Verde wecken.
Diese und andere Wandertouren können Sie auch buchen Wandern & Trekking.
Auch mit englischsprachigem Wanderführer
GPS-Daten und Bilder
Daten und Bilder zu dieser Tour siehe auch Poilon - Annäheurng an einen Riesen, höchsten Gipfel aus der Insel Santiago
III. Tourengebiet Malagueta/Tarrafal
Schweinebucht - Ausflug durch eine grüne Oase zum Strand von Chao Bom
2 Std. Länge: 7 km Höhen: sehr geringe Höhenunterschiede
Charakter: leichte Rundwanderung über z.T. steinige Pfade und Wege, Pflasterstrasse, Orientierung einfach
Sie wandern geruhsam entlang der Steilküste zur Naturbrücke im Säulenbasalt. Sie durchstreifen eine üppig grüne Bewässerungsoase, in der blauschillernde Eisvögel auf Schmetterlingsjagd gehen. Dann erholen Sie sich am Badestrand von Chao Bom. Die Tour endet im Gefangenenlager aus der Salazar Ära, natürlich nur zu Besuch.
Die detailliert beschriebenen Routen fanden Sie im vollständig vergriffenen Führer von Joe Geberth. Wir wünschen, dass diese Kurzbeschreibungen vielleicht die Lust am Wandern auf Cabo Verde wecken.
Gom Gom - Waldspaziergang mit Inselpanorama und sportlichem Abstieg
Dauer: 3 Std. Länge: 8 km Höhen: +228m, -973m
Dazu gibt es noch zwei Variationen, einmal in Form einer Kurzwanderung und zum anderen als Verlängerte Rundwanderung.
Charakter: Genusswandern auf Waldwegen und anstrengender, mässig schwieriger Abstieg auf Saumpfaden; Am Fusse steiler Felswände wird das Pflaster gelegentlich feucht und rutschig.
Diese vielleicht schönste Wanderung auf Santiago hält Höhen und Tiefen, Einblicke und Ausblicke, Anstrengungen und Entspannung für Sie bereit: Was als reizvoller Spaziergang durch lichte Eukalyptuswälder und kühle Nadelholzbestände mit überraschenden Ausblicken über weite Teile Santiagos bis hinüber nach Maio beginnt, setzt sich als sportlicher Abstieg durch die fruchtbare Terrassenlandschaft des Gebirgstales Gom-Gom fort und endet schliesslich tief unten am breiten Talboden der Ribeira Principal.
Die detailliert beschriebenen Routen fanden Sie im vollständig vergriffenen Führer von Joe Geberth. Wir wünschen, dass diese Kurzbeschreibungen vielleicht die Lust am Wandern auf Cabo Verde wecken.
Malagueta Silberstrand - Panorama-Höhenweg und geruhsamer Abstieg zum Silberstrand
Dauer: 5 Std. 30 Länge: 19 km Höhen: +195m, -970m
Zu diesem Vorschlag gibt es zusätzlich eine Kurzversion, eine Verlängerung nach Tarrafal und ein Höhenweg nach Fundara.
Charakter: Lange, leichte Genusswanderung über alte Gebirgswege und holprig gepflasterte Fahrwege hinab zum Badestrand von Ribeira da Prata (Silbertal) weiter bis Chao Bom (Tarrafal)
Über einen alten gut erhaltenen Passweg wandern Sie nahezu mühelos hinauf zum Gebirgskamm, wo ein Panoramaweg grandiose Aussichten bereit hält. Am Ende des abwechslungsreichen Abstieges winken Ihnen Kokospalmen am silbergrauen Sandstrand, der mit bunten Fischerbooten und zum Trocknen ausgebreiteten Netzen Traumbilder einer längst verloren geglaubten Ursprünglichkeit wahr werden lässt.
Diesen Weg bin ich im August 2000 gegangen.
Die Wolken hängen dick in den Bergen und feuchte Nebelschwaden ziehen über den Weg. Von der tollen Aussicht bekam ich daher erst mal gar nichts mit. Aus dem Nebelwolkengemisch tönen bisweilen Stimmen der Kinder mit ihrem Gruss bom dia und der sich sofort anschliesenden Frage nach money money. Dazwischen die unverwechselbaren Geräusche von Harken, die den Boden bearbeiten. In den Maisfeldern wird Unkraut gejätet und der Boden gelockert.
Teilweise bin ich auch ganz alleine unterwegs in vollkommener Stille und Einsamkeit. So langsam schwindet der Nebel und die Wolken steigen höher. Und wirklich, der Genuss breitet sich aus, der Gang wird beschwingt und die Aussichten sind phantastisch. Die Landschaft in ihrer Schönheit ist beeindruckend. Der Blick wandert mal zum Meer, mal in die bizarre Bergwelt, mal über Schluchten und tiefe Täler, mal weit über das isolierte Hochplateau von Assomada hinaus.
Es ist einfach unbeschreiblich. Um mich herum das frische Grün, das sich nach dem Regen überall auf dem Weg ausbreitet und Felder voller junger Maispflanzen, die gut angegangen sind.
In einem kleinen Dorf auf dem Weg ruft mir ein Mann zu, woher ich denn käme. Der ältere Herr sitzt mit seiner Familie vor dem Haus. Er spricht französisch und war lange Zeit im Ausland. Nun ist er wieder zu Hause und froh, bei seiner Familie zu sein. Das Leben war hart in der Fremde, jetzt geniesst er seinen Ruhestand. Nach einem kurzen Plausch über den herrlichen Regen, den Mais und seine Enkelkinder und gegenseitigen Wünsche für eine gute Zeit gehe ich weiter.
Immer wieder werde ich angesprochen auf meinem Weg zum Meer. Ich bin richtig froh, mittlerweile so viel portugiesisch zu können, dass ich mit den Menschen die hier leben reden kann. Aufs Neue bin ich fasziniert von der Fröhlichkeit trotz der mühsamen Arbeit und des kargen Lebens. Kinder, Jugendliche, Erwachsene, alle haben sie Zeit für ein Lächeln, ein paar Worte, eine kurze Unterhaltung über das Woher und Wohin.
Eine Schar junger Mädchen kommt mir auf ihrem nachhauseweg von der Arbeit entgegen. Eine wirklich hübsche wohl proportionnierte Jugendliche spricht mich an und bittet um Geld, da sie Hunger habe. Sie sieht aber alles andere als hungrig aus. Ich sage ihr deshalb, dass sie für mich nicht nach einer Hungerleidenden ausschaut, bei ihrer Figur und ihrem guten Aussehen. Die anderen lachen schallend los und sie meint nur verschmitzt "aber versuchen kann ich es doch..." und unter viel Gekicher und Gegacker ziehen sie weiter.
Es würde den Rahmen sprengen, die kleinen Begebenheiten am Rande alle aufzuschreiben.
Der Weg verläuft bis kurz vor dem Meer meist auf der Hochebene. Erst hinter Figuera das Naus geht es auf einer Erdstrasse leicht abwärts und dem Meer entgegen.
Der Silberstrand mit seinem Palmenhain und Ribeira da Prata rücken näher.
In Ribeira da Prata bildet immer noch Fischfang, Ackerbau und Viehzucht die Lebensgrundlage der Bewohner.
Viele Häuser werden hergerichtet und irgendwie sieht der verschlafen wirkende Ort sehr ansprechend aus. Durch einen Kokospalmenhain gelangt man an den Silberstrand. Ich war hier nicht baden, sondern bin weiter marschiert Richtung Chão Bom. Nach 20 km und 4,5 Stunden war eine meiner schönsten Wanderungen auf Santiago zu Ende.
Das erste mal auf den Kapverden war ich ganz alleine unterwegs, habe Einsamkeit und Stille, grandiose Aussichten, unwahrscheinlich viel frisches Grün, majestätische Berge, einfache Dörfer und vor allem auch viele liebenswürdige Menschen erlebt. Es fehlen die Worte das Erlebte zu beschreiben. Ich lasse es einfach so stehen: Es war ein unbeschreiblich schöner Tag! (Sibylle)
Die detailliert beschriebenen Routen fanden Sie im vollständig vergriffenen Führer von Joe Geberth. Wir wünschen, dass diese Kurzbeschreibungen vielleicht die Lust am Wandern auf Cabo Verde wecken.
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